Gender

Männer, Personen mit Migrationshintergrund und fachfremde bzw - nahe Quereinsteiger/innen sind in vergüteten berufsbegleitenden Ausbildungsmodellen stärker vertreten, als in den vollzeitschulischen Ausbildungsgängen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zu vielfältigen Kita-Teams.

Erfahrungen und eine wissenschaftliche Studie zu professionallem Erziehungsverhalten in gemischtgeschlechtlichen Kitateams zeigen: Heterogen zusammengesetzte Teams wirken sich positiv auf die Vielfalt der Lernangebote in Kindertageseinrichtungen aus. Gleichzeitig stehen geschlechterheterogene Teams aber auch vor besonderen Anforderungen, wie zum Beispiel eigene Geschlechterbilder, Haltungen oder geschlechtsbezogene Teamdynamiken zu reflektieren und zu bearbeiten. Geschieht dies nicht, kann sich das negativ auf die Arbeitsbeziehungen und die pädagogische Arbeit auswirken.

Wie Gender- und Diversitsythemen in der Ausbildung und im Arbeitsalltag verankert werden können, wie sie erlebt, diskutiert und reflektiert werden, darum geht es im Folgenden.

Stimmen zum Thema

„Mein Workshop zu Genderthemen startet humorvoll.“

Phillip Diestel im Interview über Humor, Provokation und Aufgeschlossenheit bei Genderthemen in der Ausbildung angehender Erzieher/innen.

„Man sollte immer beim Kind bleiben und gucken, was möchte das Kind.“

Interview mit Melanie Seifert zum Fachtag Gender in Mölln mit dem Schwerpunkt Generalverdacht.

„Ohne ‚Männer in Kitas‘ hätte es länger gedauert, bis wir – wenn überhaupt – die Frauen benachteiligenden Strukturen der schulischen Ausbildung erkannt hätten.“

Angela Icken vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Interview über die Hintergründe und Ziele des Bundesmodellprogramms ‚Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas‘.

„Der Ruf nach mehr Männern in Kindertageseinrichtungen übt auf Männer einen gewissen Druck aus.“

Tim Rohrmann, der das 5. Vernetzungstreffen für Verantwortliche der Arbeitskreise für männliche Erzieher organisiert, erläutert im Interview, dass diese Arbeitskreise heute immer noch wichtig sind, gerade weil der Männeranteil in...

„Die Kinder können an mir sehen, dass auch ein Mann fürsorglich sein kann“

Ich koche gerne und ich weine auch. Ich finde es wichtig, Gefühle ausdrücken zu können. Männer sind immer stark und weinen nicht, ist ein Klischee. Interview mit Iván López Tomé.

„Mann und Erzieher Lernwerkstatt“

Die Adolf-Reichwein-Schule hat im Rahmen des Bundesmodellprogramms „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ einen Männerarbeitskreis eingerichtet.

Prof. Dr. Barbara Rendtorff

„Es ist politisch kompliziert, Positionen und Strategien zu entwickeln, die beiden Geschlechtern etwas von ihren verlorenen Entfaltungsmöglichkeiten zurückgeben könnten.“

Dr. Daniela Mayer

Die Selbstreflexion über potentielle Unterschiede im Beziehungsaufbau und in der Beziehungsgestaltung zu Mädchen und Jungen sollte in die Ausbildung und Praxis von Erzieher/innen integriert werden.

Prof. Dr. Marianne Friese

„Ein durch Rationalität und Emotionalität fundiertes Curriculum kann erheblich dazu beitragen, die fehlende Wertschätzung weiblicher Sorgearbeit historisch zu überwinden und die für personenbezogene Berufe charakteristische...

Dr. Leah Carola Czollek

„Es geht darum, sichere Gewissheiten immer wieder in Frage zu stellen. Das bedeutet in Bezug auf Gender und Queer die komplexen Prozesse der gesellschaftlichen Bildung von Genderrollen und deren gesellschaftlichen Funktionen zu...

Christoph Kimmerle

Genderthemen in der Erzieher/innen-Ausbildung zu behandeln heißt, Räume für Selbstreflexion zu schaffen, grundlegendes Wissen zu vermitteln und Praxisbezüge zusammenzuführen.

Geschlechterbewusst

"... Zur Umsetzung einer geschlechterbewussten Pädagogik in den Einrichtungen ist es von Vorteil Männer zu beschäftigen." Andrea Bernhoff, Praxismentorin im Bundesprogramm 'Lernort Praxis'.