ESF-Bundesmodellprogramm „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“

Seit 2015 begleitet die Koordinationsstelle "Chance Quereinstieg/Männer in Kitas" das Modellprogramm "Quereinstieg - Männer und Frauen in Kitas" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Das Programm wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und richtet sich an Kita-Träger und Fachschulen , die für Berufswechslerinnen und Berufswechsler eine vergütete, erwachsenengerechte und geschlechtersensible Ausbildung zum Erzieher / zur Erzieherin erproben bzw. weiterentwickeln wollen.

Zielgruppe des Bundesmodellprogramms „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“:

Zielgruppe der Quereinsteiger/innen

Die Erfahrungen der Koordinationsstelle und der ESF-Modellprojekte „MEHR Männer in Kitas“ haben gezeigt: Es gibt eine beachtliche Anzahl von Männern und Frauen, die mitten im Berufsleben stehen und sich zum/zur staatlich anerkannten Erzieher/in ausbilden lassen möchten. Allein bei der Koordinationsstelle haben sich ca. 4.160 Personen registriert, die an einem Berufswechsel interessiert sind.

Aus dem direkten Kontakt mit am Quereinstieg interessierten Personen wissen wir, dass diese Personengruppe überwiegend über langjährige Erfahrungen in einem anderen Beruf verfügt. In der Regel haben die Interessierten keine pädagogischen Berufsabschlüsse. In unserer Beratung für Berufswechsler/innen melden sich beispielsweise Krankenpfleger/innen, Fachinformatiker/innen, Lehrer/innen, Bürokauffrauen und -männer, Grafiker/innen, Chemiker/innen, Studierende …

Männer als Quereinsteiger

Viele am Quereinstieg interessierte Männer werden durch die positive mediale Berichterstattung zum Thema „Männer in Kitas“ dazu ermutigt, den Beruf des Erziehers zu ergreifen. Zudem werden die Beschäftigungschancen für männliche pädagogische Fachkräfte in allen Bundesländern als sehr hoch eingeschätzt. Genau diese Zielgruppe soll nun im Rahmen des ESF-Modellprogramms „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ eine Möglichkeit finden, eine die Kitatätigkeit begleitende Ausbildung aufzunehmen.

Voraussetzungen für die Teilnahme

Teilnehmen können Personen, die

  • mindestens einen mittleren Schulabschluss
  • oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsabschluss

    sowie eine abgeschlossene fachfremde Ausbildung oder eine in Abhängigkeit von der Dauer der Ausbildung gleichwertige Qualifikation (z.B. eine mehrjährige fachfremde berufliche Tätigkeit oder eine vergleichbare Vorerfahrung) vorweisen können.

    In Dortmund, Wiesbaden, Frankfurt und Magdeburg werden zusätzlich  sozialpädagogische Vorerfahrungen verlangt. An den übrigen Standorten werden keine sozialpädagogischen Vorerfahrungen vor Ausbildungsbeginn vorausgesetzt.

Kitatätigkeit begleitend

Das Programm gibt vor, dass die teilnehmenden Personen während der Ausbildung bereits in einer Kindertageseinrichtung beschäftigt sind, in der auch der praktische Teil der Ausbildung absolviert wird.

Vergütung / Bezuschussung

Im Rahmen des Programms sollen Fachschulen/-akademien gemeinsam mit Kitas eine vergütete Ausbildungsform (weiter) entwickeln und umsetzen. Die Ausbildung soll den besonderen Bedürfnissen berufserfahrener Erwachsener gerecht werden und diese grundsätzlich binnen drei Jahren zu vollqualifizierten staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern ausbilden.

Teilnehmende Quereinsteigende erhalten eine Vergütung in Höhe von mind. 1250 Euro Arbeitgeberbrutto (das Arbeitnehmerbrutto fällt geringer aus). Für die Vergütung gibt es für die Projektträger einen Zuschuss von bis zu 900 Euro im ersten und bis zu 450 Euro im zweiten Jahr, wenn die Teilzeit-Fachschüler/innen nicht auf den Personalkostenschlüssel der Kita angerechnet werden können.

Im Rahmen des Bundesmodellprogramms werden eine übergeordnete Gesamtprojektleitung sowie auf Seiten der beteiligten Kitas und Fachschulen jeweils eine Projektkoordination gefördert.
 

Erwachsenengerecht und geschlechtersensibel

Erwachsene bringen Erfahrungen und Kenntnisse mit, die in der Ausbildung didaktisch und methodisch so berücksichtigt werden sollten, dass die Effizienz des Lernens an den Lernorten „Schule“ und „Kita“ optimal gesteigert wird. Dabei gilt es, die Lernenden nicht zu überfordern, sondern sie wertschätzend und gewinnbringend einzubinden und dadurch zu motivieren, ihre recht lange erneute Ausbildungsphase erfolgreich zu absolvieren. An den Fachschulen sollen zielgruppenhomogene Lerngruppen eingerichtet werden.

Wann & Wie viel

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt für den Zeitraum vom 1. Juni 2015 bis zum Ende des Schuljahres 2020 (Juli/August) insgesamt rund 33,8 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.

Hinweis: Im Rahmen dieses Programms werden nach 2017/18 keine weiteren Ausbildungsjahrgänge mehr gestartet.


Verteiler für Quereinstiegs-Interessierte

Wenn Sie berufserfahren sind und Erzieher/in werden möchten, können Sie sich in diesen Verteiler eintragen. Ihre Daten werden ausschließlich dafür genutzt, Sie über allgemeine oder und regionale Neuigkeiten zu Quereinstiegsmöglichkeiten zu informieren.

Verteiler

Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA)

Das BAFzA ist mit der administrativen Abwicklung des Programms betraut. Sie finden dort die Förderrichtlinie des Programms, Informationen zum Auswahlverfahren, Downloadoptionen zu Formularen und weiteren Informationen.

BAFzA

Standorte

Liste der Projektträger


Das Programm „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Europäischen Sozialfonds gefördert: