Kitas sind auch Ausbildungsinstitutionen
„Ich bin gekommen, um einen Überblick über die Situation der Bundesländer zu bekommen. Ich halte die vergütete Ausbildungsform für sehr wichtig. Es gibt wirklich eine ganze Reihe von interessierten Leuten, die eine branchenfremde Ausbildung haben und in die Branche möchten, weil sie mitbekommen haben, dass es hier Perspektiven gibt. Wäre die Ausbildung nicht vergütet, könnten sie sie nicht machen, weil sie oft schon Familie oder andere Verpflichtungen haben. An meiner Schule haben wir mittlerweile mehr Teilzeit- als Vollzeitklassen. Die Quereinsteigenden sind eine Bereicherung, viele bringen eine andere Sprache mit, was in der frühkindlichen Erziehung wichtig ist, auch dass sie aus anderen Berufen kommen, kann in den neuen Beruf mit einfließen, ist gut für den Berufsstand und gut für die Kinder. Am Ende ihrer Ausbildung haben sie nicht weniger erreicht als Vollzeitschüler, weil sie drei Jahre lang parallel lernen und die praktische Erfahrung und ihr theoretisches Wissen sehr schnell verknüpfen können.“
„Der Austausch zwischen Lernort Schule und Lernort Praxis klappt. Natürlich unterschiedlich, das ist ja immer auch ein wenig institutionell bedingt wie die Bereitschaften und tatsächlichen Ressourcen auch sind. Was in Berlin bislang schwierig war, ist, dass Besuche in der Praxis nicht verpflichtend sind, deswegen ist es für manche Schulen schwierig, die Kooperation hinzubekommen. Aber was ich feststelle ist, dass sich die Träger mittlerweile aufgemacht haben, sich als Ausbildungsbetrieb zu begreifen. Traditionellerweise hatten sie Praktikanten/innen, die gingen dann wieder, Pädagogik hat sich nicht so sehr als Ausbildungsinstitution begriffen. Aber das ist mittlerweile schon notwendig. Ich freue mich mit all den Trägern, die sich das auf die Agenda schreiben. Denn wenn sie Fachkräfte haben wollen, müssen sie auch verstehen, dass sie ausbilden müssen und dass dazu natürlich auch Kompetenz gehört.“