Vielfalt im Personal ist erwünscht
Maria Kondrings Aufgaben sind hauptsächlich betriebswirtschaftlicher Natur. Sie findet, dass ein Team die Gesellschaft abbilden sollte.
Wenn Sie Personal suchen und einstellen – welche Kriterien sind für Sie wichtig?
Ich achte auf Vielfalt. Bei uns in der Kita sind junge und ältere Semester eingestellt. Wir beschäftigen auch gerne Rentner oder Rentnerinnen, die als Erzieher/innen noch gerne weiter arbeiten möchten. Sie haben ihr Leben lang als Erzieher/innen gearbeitet, möchten aber eben noch nicht aufhören, zu arbeiten, weil sie Spaß an der Arbeit mit Kindern haben. Zudem bilden wir berufsbegleitende Erzieher/innen aus, Männer und Frauen, Junge und auch Ältere, auch Quereinsteiger/innen. Ich bin der Meinung, dass auch im Team die Gesellschaft abgebildet sein sollte. Hier sollten, Männer, Frauen, Deutsche, Nicht-Deutsche, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit einer Behinderung arbeiten. Vielfalt im Personal ist durchaus erwünscht.
Gibt es bei der Personalauswahl Tabus?
Ja, wenn jemand offensiv oder offensichtlich ungeeignet für die Arbeit mit kleinen Kindern ist. Ansonsten habe ich keine Vorbehalte.
Vorhin auf dem Podium wurde ja die Frage gestellt, ob Vielfalt auch eine Zumutung sein kann. Was meinen Sie dazu?
Ich denke, in der Gesellschaft gibt es sehr großen Nachholbedarf. Ich glaube die gesellschaftliche Realität hat das Bild, was viele noch in den Köpfen haben, schon längst überholt. Wenn wir jetzt mal von der traditionellen Familie Mutter, Vater, ein oder zwei Kinder ausgehen. Klar, die gibt es auch, aber vielfach eben auch nicht. Es gibt auch viele Familien mit nur einem erziehenden Elternteil oder es gibt zwei Väter oder zwei Mütter. Was bei vielen noch fehlt, ist das Bewusstsein, dass das so auch okay ist.
Wie haben Sie diesen Tag heute aufgenommen?
Grundsätzlich sind Aktionstage immer wichtig, um sich einem Thema bewusst zu nähern. Und dass er hier an der Fachschule für Sozialpädagogik stattfindet ist unter anderem eine sehr wichtige Erfahrung für die Schüler/innnen, die später ja mal Erzieher/innen sein werden.