20.12.2018

Florian Gantner, Praxiskoordinator

Gerade in kleinen Einrichtungen sind nur die Leitung und stellvertretende Leitung die einzig ausgebildeten Pädagog/innen, die aber für Anleitung keine Kapazitäten haben.

Florian Gantner, Praxiskoordinator im ESF-Bundesmodellprogramms „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ an der Pädagogische Akademie Elisabethenstift in Darmstadt. Copyright: Koordinationsstelle "Chance Quereinstieg/Männer in Kitas".

Ich finde, dass sich Träger und Einrichtungen in der praxisintegrierenden Ausbildungsform viel mehr als Ausbildungspartner und Ausbildungsstätte sehen müssen, denn nur so kann gute Ausbildung gelingen. Im Vergleich zu Ausbildungsformen, in denen im Grunde von schulischer Seite aus mit theoretischem Hintergrund ausgebildete Praktikant/innen in die Praxis kommen. Die enge Verknüpfung Theorie und Praxis kann nur gelingen, wenn sich die Praxis als Ausbildungspartner versteht.

Aber die Realität sieht anders aus. Das ist ja quasi mein tägliches Geschäft. Ich komme in Einrichtungen, in den meisten gibt es keine Kapazitäten für entsprechende Anleitung, die Anleitungen sind oftmals nicht qualifiziert, die Anleiter/innen haben keine Fortbildung in dem Bereich gemacht oder Anleitungsstunden werden komplett gestrichen. Ich habe mit Studierenden gesprochen, die heute auch hier sind. Die sagen, das ist ja ganz schön und gut, was da diskutiert wird. Aber der Zustand in unseren Einrichtungen hat mit dem Niveau, auf dem hier diskutiert wird, nichts zu tun. Sie sagen, sie hätten kaum Fachkräfte, arbeiteten in Teams, die teilweise zu 50 % aus Aushilfen bestünden und es kaum Leute gebe, die Anleitungen machen könnten.
Gerade in kleinen Einrichtungen sind nur die Leitung und stellvertretende Leitung die einzig ausgebildeten Pädagog/innen, die aber für Anleitung keine Kapazitäten haben.