04.12.2017

„Es darf auf keinen Fall zu einer „Schmalspur-Ausbildung“ kommen“

Jörg Freese ist Beigeordneter für Jugend, Schule, Kultur und Gesundheit des Deutschen Landkreistages. Er hofft, dass die duale Ausbildung für Erzieher/innen in zehn Jahren normal ist.

Foto: privat.

Welche Rolle spielt in Ihrem Tätigkeitsfeld die berufsbegleitende/praxisintegrierte, vergütete Erzieher/innenausbildung?

Auch innerhalb des Deutschen Landkreistages gibt es natürlich verschiedene Ansichten zum Thema. Dies aber eher im Detail. Im Grundsatz sind wir uns einig, dass die Ausbildung von Erzieher/innen zukünftig mindestens auch im Rahmen einer „dualen Ausbildung“ ermöglicht werden muss. Einen entsprechenden Beschluss hat gerade erst der bei uns auch für Jugendhilfe und Schule zuständige Kulturausschuss gefasst.

Welche guten Ansätze aber auch Schwierigkeiten sehen Sie bei der aktuellen berufsbegleitenden/praxisintegrierten, vergüteten Erzieher/innenausbildung in den einzelnen Bundesländern?

Die größte Schwierigkeit sehe ich darin, in Zukunft die Qualität der Ausbildung ebenso zu sichern wie die Vergleichbarkeit. Es darf auf keinen Fall zu einer „Schmalspur-Ausbildung“ kommen. Dabei meine ich keinen im Moment gewählten Ansatz.

Wie sehen aus Ihrer Sicht die wesentlichen Eckpunkte einer zukunftsfähigen, qualitätsvollen und professionellen berufsbegleitenden/praxisintegrierten, vergüteten Erzieher/innenausbildung aus?

Die bewährten Inhalte der bisherigen vollzeitschulischen Ausbildung sind in sinnvoller Weise in das Wechselsystem zwischen praktischer Ausbildung im Betrieb Kita und der Fachschule zu überführen. Das dürfte angesichts der hohen Relevanz der praktischen Ausbildung in der Einrichtung kein unüberwindbares Problem darstellen.

Welche Bedeutung wird Ihrer Meinung nach die berufsbegleitende/praxisintegrierte, vergütete Erzieher/innenausbildung in zehn Jahren haben?

Ich hoffe sehr, dass die reguläre duale Ausbildung  von Erzieher/innen in zehn Jahren eher die Regel als – so wie es heute ist – die Ausnahme sein wird.